Ausgangspunkt „Bochumer Aufruf“
2015 wurde deutlich, dass unser Land auf die große Zahl von Geflüchteten nicht vorbereitet war. Dies führte vor allem in Kommunen und Kreisen, in denen Zuwanderung konkret geregelt und praktisch umgesetzt werden musste, zu Problemen und innerhalb der Kommunen zu Schwierigkeiten im Zusammenleben. Berater*innen, Mediator*innen und Wissenschaftler*innen diskutierten über Formen der Unterstützung für Kommunen und Kreisen.
Am 11.12.2015 wurde bei einer Konferenz an der Akademie der Ruhr-Universität Bochum der „Bochumer Aufruf“ verabschiedet.
Kernfragen waren:
- Wie kann der gesellschaftliche Zusammenhalt gesichert und gestärkt werden?
- Wie können Abläufe und Arbeitsfelder der Integration konfliktfester gestaltet werden?
Referenten:
- Prof. Dr. Andreas Zick, IKG Uni Bielefeld
- Winfried Kneip, Geschäftsführer Stiftung Mercator
- Kurt Faller, Medius GmbH
Studienleiter der weiterbildenden Studiengänge „Mediation und Konfliktmanagement in Wirtschaft und Arbeitswelt“ sowie „Systemisches Konfliktmanagement und Systemdesign“ an der
Akademie der Ruhr Universität Bochum.
Bei Referenten und Teilnehmenden der Konferenz bestand Konsens über den Ansatz, Kommunen und Kreise zu unterstützen, interne Kompetenzen und Strukturen zu entwickeln, um kommunale Konflikte eigenverantwortlich klären zu können.
Pilotprojekt KoKo I
So entstand das Pilotprojekt „Kommunales Konfliktmanagement fördern. Teilhabe und Integration konstruktiv gestalten.“ Unter Federführung der Landesregierung NRW, konkret des Ministeriums für Integration, gefördert von der Stiftung Mercator wurde das Pilotprojekt KoKo I von 2017 – 2020 durchgeführt. An dem Projekt beteiligten sich über 20 Kommunen und Kreise in Nordrhein-Westfalen. Die Projektleitung lag bei der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren (LaKI). Kern des
Projekts waren mehrere Ausbildungsgänge an der Akademie der Ruhr-Universität Bochum unter Studienleitung von Dorothea und Kurt Faller.
Weiterführung KoKo II
2021 wurde das Pilotprojekt als KoKo II neu aufgesetzt, es läuft bis 2024. Die Projektleitung übernahm Frau Prof. Dr. Beate Küpper von der Hochschule Niederrhein.
CommunAid
In vielen Diskussionen der Initiatoren wurde die Idee entwickelt, die Erfahrungen aus NRW thematisch
zu erweitern und bundesweit anzubieten. So entstand die Initiative CommunAid – Kommunales Konfliktmanagement für gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Nach einer Präsentation des Pilotprojekts an der Universität Graz beteiligten sich Prof. Dr. Sascha Ferz und Gerhard Führer, Medius GmbH Linz an der Initiative, um auch österreichische Gemeinden einzubeziehen.
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